Thema

Irgendwann landet jeder mal DORT. Man weiß nicht wie man DORT hingekommen ist und wie man wieder wegkommt. Er ist auch dort, physisch und psychisch am Ort der Leere. Alles was er hat, ist das Bedürfnis, ein Geständnis abzulegen. Wie schwer kann es sein, die banalsten Wünsche zu äußern. Welchen Kämpfen und Krämpfen ist er ausgesetzt bis er seine Sehnsucht erkannt hat. Das Geständnis als Startknopf und die Illusion als Fluchtweg, an dessen Ende er Norwegen und seine Traumfrau findet. Eine Traumfrau, mit der er tanzen kann, sie aber nie berühren wird, sie anschauen kann, sie ihn aber nie sehen wird. Er hatte den Wunsch der Leere zu entfliehen und ist bei sich selbst angekommen, in der eigenen Illusion. Ist das der Ausweg?

DORT ist keine Geschichte, sondern ein existentieller Zustand, der beschrieben wird und dabei die Zuschauer auf skurrile und humorvolle Weise in die Abgründe von Sehnsüchte und Projektionen entführt. 


Die Performance

Ein grosser verlassener Raum. Zwischen zwei Stühlen, einem Berg aus Schaumgummimatratzen und einem Mikrofon treten ein Schauspieler, eine Tänzerin und ein Musiker in Aktion. Die minimalistische Choreographie im Spiel des Schauspielers verbindet alltägliche, fast zögernde Bewegungen. Wiederholungen, das Einführen leichter Veränderungen und Erweiterungen geben  den Einstieg in eine immer dichter werdende, subtile Bewegungssprache. Die Tänzerin und der Musiker übernehmen Impulse und Elemente davon, legen sie offen, übersetzen sie in ihre eigene Sprache, führen sie dynamisch und qualitativ weiter. Das Zusammenspiel verändert den Raum, seine innere Ordnung und die Performer definieren sich in ihrer Rolle als Impulsgeber und –empfänger immer wieder neu.   

DORT arbeitet zusammen mit dem Komponisten und Musiker Ricoloop, der für seine „one-man-jam“ und seinem einzigartigen musikalischen Stil auf den Strassen Berlins bekannt geworden ist. Live auf der Bühne und in Interaktion mit den Darstellern kreiert er aus stimmlichen und instrumentalen Fragmenten durch sampeln und loopen dichte Soundteppiche, die er auch immer wieder zerfallen lässt.

Charakteristisch für die Performance ist die Kombination von tänzerisch-performativen und konzertartigen Elementen, durch deren Dramaturgie eine dichte Atmosphäre geschaffen wird und gleichzeitig ein direkter Bezug zum Zuschauer beibehalten wird . 


DORT basiert auf das Solo HE, das 2006 bei Feld 5 im Dock 11 in Berlin gezeigt wurde. Maik Riebort wurde von Inge Koks und Benjamin Schälike eingeladen für die Tanztage 2007 aus dem Solo ein Stück zu entwickeln. DORT wurde Januar 2007 im Festsaal der Sophiensaele in Koproduktion mit den TANZTAGEN Berlin aufgeführt.


Idee/ Umsetzung: Maik Riebort


Performer/Umsetzung: Anett Gurtler, Daniel Merten, Ricoloop


Dramaturgie/ Produktion: Raliza Nikolowa


Licht: Sven Nichterlein


Koproduktion: Tanztage Berlin


Länge: 40 min